Hintergründe zum Morsealphabet
Ursprung
Das Morsealphabet wurde 1857 von dem amerikanischen Erfinder und Maler Samuel Morse (1791-1872), voller Name ist Samuel Finley Breese Morse, erfunden und diente damals zur Übermittlung von Nachrichten. Heutzutage ist es durch moderne Verfahren der Kommunikationstechnik fast völlig verdrängt und findet nur noch dort Anwendung, wo eine Verständigung andernfalls nicht möglich ist. Außerdem sind die Zeichen des Morsealphabets in vielfältiger Weise übertragbar, z.B. durch Lichtzeichen oder Pfeiftöne. Sie ermöglichen so eine sichere und vor allem eindeutige Kommunikation.
Im Morsecode haben die am häufigsten verwendeten Buchstaben haben kurze Kombinationen aus Strichen und Punkten, während seltener verwendete Buchstaben und Satzzeichen aus längeren Kombinationen bestehen.
Entschlüsselung
Die Morsepyramide
–> Eignet sich gut zum Übersetzen von Morsecode in normalen Text.
Bei der Entschlüsselung eines empfangenen Textes ist die „Pyramide“ hilfreich. Sie wurde nach dem Huffman-Code-Verfahren erstellt, bei dem die am häufigsten vorkommenden Buchstaben durch die einfachst mögliche Zeichenfolge dargestellt werden. Weniger häufig vorkommende Buchstaben erhalten somit eine immer längere Codierfolge.
Erhält man einen Strich, zweigt man immer nach rechts ab, bei einem Punkt immer nach links. So lassen sich alle 30 Buchstaben und die Zahlen schnell finden. Die Satz- und Verständigungszeichen sind hier aus Gründen der Übersichtlichkeit bewusst nicht aufgenommen.
Nach der Kennwortmethode
–> Eignet sich für das Erlernen von Morsecode und zum Übersetzen von normalem Text.
Hier erhält jeder Morsecode ein Kennwort für den entsprechenden Buchstaben. Das jeweilige Kennwort hat dabei jeweils so viele Silben, wie der Morsecode Punkte und Striche. Kommt in einer Silbe ein „o“ vor, so setzt man einen Strich, andernfalls einen Punkt. Zugegeben, manche Worte sind etwas merkwürdig …
A Ar-nold | . – | B Bo-na-par-te | – . . . | C Con-di-to-rei | – . – . | CH Chro-no-lo-gos | – – – – | |||
D Don-ners-tag | – . . | E Ei | . | F Fen-ster-bo-gen | . . – . | G Gross-on-kel | – – . | |||
H Hüh-ner-au-ge | . . . . | I I-gel | . . | J Jagd-mo-tor-boot | . – – – | K Kom-man-do | – . – | |||
L Li-mo-na-de | . – . . | M Mo-tor | – – | N No-tar | – . | O O-vo-sport | – – – | |||
P Phi-lo-so-phie | . – – . | Q Quo-quo-ri-quo | – – . – | R Re-vol-ver | . – . | S Sä-bel-griff | . . . | |||
T Ton | – | U U-ni-form | . . – | V Ven-ti-la-tor | . . . – | W Wind-mo-tor | . – – | |||
X Xot-tes-mit-Brot | – . . – | Y Yo-ga-mo-to | – . – – | Z Zor-ro-man-tel | – – . . | |||||
Ä Ä-Koh-len-stoff | . – . – | Ö Ö-ko-no-mie | – – – . | Ü Ü-ber-rock-knopf | . . – – |
Übermittlungsarten
Neben der hierzulande inzwischen veralteten und ursprünglich benutzten Übermittlungsart, dem Telegraphieren, lassen sich Morsesignale auch akustisch oder optisch übertragen.
Optisch
Taschenlampe |
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Spiegel / Metallplatte |
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Flaggen |
müssen Nachrichten tagsüber ausgetauscht werden, eignet sich das Semaphor-Alphabet (auch Flaggen- oder Winkeralphabet genannt) allerdings wesentlich besser |
Akustisch
Pfeifen / Hörner |
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